Archiv der Kategorie: Vereinsleben

Monatsversammlung April 2024

Das Thema der Monatsversammlung im April lautete passend zur Jahreszeit Rund ums Schwarmfieber. Zuvor gab es noch ein paar wichtige Infos zur Asiatischen Hornisse

Asiatische Hornisse – Vespa velutina

Unser 1. Vorsitzender Georg Wallisch gab zu Beginn des Treffens einige Informationen zur aktuellen Verbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina). Nach bisherigen Sichtungen im Raum Aschaffenburg, gebe es eine erste bestätigte Meldung über das Auftreten im Raum Salzburg. Nach Aussage des LVBI würde das derzeitige nahezu ideale Wetter die frühe Entwicklung der Asiatischen Hornisse nachhaltig begünstigen, so dass jederzeit, spätestens aber im nächsten Jahr mit Einwanderung in alle Regierungsbezirke zu rechnen sei. Ein frühzeitiges Handeln zum Auffinden und die Bekämpfung von Nestern wäre daher von größter Wichtigkeit. 

Da sie kaum natürliche Feinde hat, zählt die Vespa velutina zu den invasiven Arten und stellt nicht nur eine Bedrohung für unsere Honigbienen dar, sondern möglicherweise für die komplette Insektenpopulation unserer Breiten und deren Biodiversität. Die Asiatin ist im Vergleich zur heimischen Art etwas kleiner und hat einen dunklen Hinterleib. Ihr markantestes Merkmal jedoch sind die gelben Beine. Bei Sichtung des Insekts ist eine Meldung an die offizielle Melde Plattform https://beewarned.de/ erforderlich – idealerweise mit Foto und konkreter Angabe des Sichtungsortes.

Die Ausführungen des 1. Vorsitzenden Georg findet ihr hier: https://imkervereinweiden.de/wp-content/uploads/2024/05/Vespa-velutina.pdf

Rund ums Schwarmfieber

Im Anschluss referierte BSV Monika Reichel zum Thema „Rund ums Schwarmfieber“. Nicht nur wir Imker schwärmen für unsere Bienen – nein, Bienen schwärmen, um sich zu vermehren. 

Indizien an denen man erkennt, dass ein Bienenvolk in Schwarmstimmung gerät, war genauso Inhalt der Vortrags, wie Faktoren, welche diese Schwarmlust auslösen. 

Weiterhin gab Monika Tipps, wie man effizient gegensteuern und das Schwärmen verhindern kann. Selbstverständlich können wir Imker dieses natürliche Bedürfnis der Bienen auf Fortpflanzung und Vermehrung wunderbar nutzen, um unsere Imkerei mir jungen Völkern zu erneuern und zu vergrößern. In der Natur hätte ein Schwarm nur eine geringe Überlebenschance. Deshalb ist es imkerliche Pflicht, die „Geflüchteten“ einzufangen und ihnen ein neues Zuhause zur Verfügung zu stellen. 

Monika privates Bildmaterial sorgte nicht nur für eine erfrischende und kurzweilige Ausführung, sondern veranschaulichte hervorragend, auf welch unterschiedliche Weise die Insekten eingefangen bzw. Schwärme geerntet werden können. Unwahrscheinlich interessant ist hier die Art der Lüneburger Korbimker, welche in unserer Region (noch) recht selten zum Einsatz kommt.

Ist dem Imker der Schwarmfang geglückt, muss er im nächsten Schritt dem neuen Völkchen eine geeignete Behausung zur Verfügung stellen. Unsere BSV erklärte, worauf man beim Einlogieren der Bienen achten muss.

Zudem ist es überaus wichtig, auch das abgeschwärmte Volk im Auge zu behalten. Der Fokus liegt darauf, dass nach etwa drei Wochen wieder eine neue Regentin im Volk für frischen Nachwuchs sorgen muss. Ist dies nicht der Fall, besteht Handlungsbedarf.

Die Thematik ist unheimlich komplex und wurde höchstinteressant präsentiert. Auch Fragen der Teilnehmer zum Thema waren herzlich willkommen und Monika ging selbstverständlich auf jede einzelne davon ein.

Jahreshauptversammlung 2024

Unsere Jahreshauptversammlung fand am 15.03.2024 in der Gaststätte Schützenhaus in Weiden statt. Von den derzeit rund 90 Mitgliedern waren 24 anwesend.

Unsere 1. Vorsitzende Erika Brandl blickte zunächst auf das vergangene Bienenjahr zurück, das zum Teil mit großen Völkerverlusten begann, verursacht durch das schlechte Honigjahr 2022. Trotz langsamer Frühjahrsentwicklung mit langgezogener Blüte und Frosteinbrüchen gab es doch eine gute Frühtrachthonigernte. Außergewöhnlich waren auch gute Erträge an Blatt- und Blütenhonig vom Ahorn. Auch andere Bäume lieferten nach dem Blütenhonig noch dunkle Wald- und Blatthonige.

Erika Brandl

Alles in allem gab es im vergangenen Jahr ein sehr gutes Angebot an Pollen und Nektar und deshalb auch eine sehr gute Honigernte, so dass es teils zu einem Preisverfall beim Großhandel kam. Hauptproblem für den Preisdruck beim Honig bleiben neben den allgemein gestiegenen Kosten jedoch die Billigimporte mit teils auch qualitativ minderwertigen Honigen aus Fernost.

Als Highlights des letzten Jahres nannte Brandl die Vorträge von Autor Thomas Janschek zum 60-jährigen Vereinsjubiläum, das Sommerfest beim Schlosswirt in Rupprechtsreuth sowie den Fachvotrag von Biologe und Imker Guido Eich. Zum Abschluss im November erhielten noch vier Jungimker nach einem erfolgreichen Jahr Probeimker-Kurs ihre Teilnahmeurkunden.

Weitere Aktivitäten waren die Sammelbestellungen bei Bergwinkel (mit Vereinsrabatt), Futterbestellung beim Lagerhaus Albersrieth, Zuckerbestellung bei der BÄKO und die Bestellung der Varroamittel über den Kreisverband.

Im Anschluss nannte Schriftführerin Monika Greger in ihrem Bericht nochmal die genauen Daten und Themen der vergangenen Monatsversammlungen und sonstigten Veranstaltungen. Im Bericht von Kassier Stefan Schuster ging zum einen um die Einnahmen aus der Förderung für Probeimkern und zum Anderen um die als Ausgaben angefallenen Honorare der externen Fachreferenten sowie die Anschaffung der beiden Varrox Eddys und sonstige Ausgaben für Veranstaltungen. Die Kassenprüfer Thomas Süssner und Johannes Höning bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung und empfahlen die Entlastung der Vorstandschaft.

Nach rund 14 Jahren als Vorsitzende kündigte Erika an, den Vorsitz an die nächste Generation abzugeben. Als ihr Nachfolger wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende Georg Wallisch von der Versammlung gewählt. Auch die anderen Ämter galt es neu zu besetzen. Neuer Kassier wurde Michael Melchner. Für die weiteren Vorstandsposten fanden sich zunächst keine Kandidaten. Nach einem eindringlichen Appell der beiden neuen Vorstandsmitglieder erklärten sich Ricarda Schumann und Annett Petzold bereit, das Amt der stellvertretende Vorsitzenden bzw. Schriftführerin zu übernehmen. Außerderm stellten sich noch Thomas Hüttinger und Ludwig Dostler als Beisitzer zur Verfügung. Als Kassenprüfer wurde neben Johannes Höning der alte Kassier Stefan Schuster bestätigt.

Der neue Vorsitzende Georg durfte als erste Amtshandlung den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern, sowie Hans Koller als Betreuer des Bienenlehrpfads in Almesbach ein kleines Dankeschön überreichen. Auch die als Vertretung für Oberbürgermeister Jens Meyer erschienene Stadträtin Dr. Sema Tasali-Stoll erhielt als Dankeschön ein Glas Deutschen Imkerbund-Honig. In ihrem Grußwort dankte sie den Imkern für ihren Einsatz für die Natur und wünschte dem neugewählten Vorstand viel Erfolg für die Zukunft. Sie werde das Thema Imkerei und die Arbeit des Imkervereins weiterhin mit großem Interesse verfolgen.

Zum Schluss berichtete Georg noch von den Ergebnissen der Kreisverbandssitzung. Aktuell werde die Sammelbestellung der Varroose-Mittel organisiert. Des weiteren soll in Perschen ein neues Schulungszentrum des Kreisverbandes etabliert werden. Es wurde ein Honigraum für die Ausbildungszwecke bereitgestellt. Hier sollen auch die Schulungen, die die Fachberater anbieten, abgehalten werden.

Außerdem gibt es mittlerweile auch gute Kontakte zum Eschenbacher Imkerverein. Dieser Verein besitzt eine Wachsschleuder und einen Lehrbienenstand, die bei Interesse besichtigt werden können.

Außerdem erging nochmal an alle Imker die dringende Bitte, die Standorte ihrer Völker an das zuständige Veterinäramt zu melden, um im Falle einer Bienenseuche, wie der amerikanischen Faulbrut, die vor einigen Jahren in Weiden grassierte, effektiv eingreifen zu können. Dies liege im Interesse aller Bienenhalter.

Vortrag Einräumiges Imkern nach Guido Eich

Monatsversammlung Februar 2024

Monika Reichel beim Vortrag

Auf der Monatsversammlung im Februar stellte unsere BSV Monika Reichel das Prinzip des Imkerns mit nur einem Brutraum nach einer Methode von Guido Eich vor.

Den Vortrag mit allen Quellen findet hier zum Download als PDF.

Reinhold Ziegler

Im Anschluss präsentierte Reinhold Ziegler, Ortsvorsitzender des Imkervereins Kirchenthumbach, seine Methode des Imkerns mit nur einem Brutraum, welche er bereits von seinem Vater übernommen hat.

Zum Schluss durften alle Anwesenden noch bei einer Totenschau beiwohnen, die unsere BSV Monika Reichel an einem vor kurzem verendeten Volk durchgeführt hat. Hierbei konnten alle Teilnehmer Erkenntnisse zu den Gründen des Volkverlustet gewinnen und auch inwieweit deren Ursache in der imkerlichen Praxis oder natürlichen Umstanden langen. Vielen Dank nochmal an den Kollegen, der das tote Volk für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat.

Thomas Janscheck

Festvortrag mit Thomas Janscheck

Ein besonderes „Schmankerl“ bot der Imkerverein seinen Mitgliedern und interessierten Gästen mit dem Festvortrag von Gartenbau-Ingenieur und Autor Thomas Janscheck anlässlich seines 60-jährigen Bestehens.

Nach der herzlichen Begrüßung durch die erste Vorsitzende Erika Brandl referierte Thomas Janscheck über sein Thema „Altes Gartenwissen neu entdeckt“ mit Herzblut und Fachwissen.

Als erster berichtete er über eine mittlerweile selten gewordene Pflanze in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft: Die Pimpernuss (Staphylea pinnata). Die alternativen Namen Klapper- oder Rasselnuss zeugen von der Eigenschaft der trockenen Hülsenfrüchte im Wind wie eine Rassel zu klappern. Die getrockneten Samen wurden neben ihrer Verwendung als Lebensmittel auch zur Herstellung von Gebetsketten verwendet. Als besondere Überraschung hatte Thomas Janscheck auch ein großes Glas Pimpernusssamen mitgebracht, aus dem sich alle Anwesende ausreichend Samen zur Anzucht einer eigenen Pimpernuss für den heimischen Garten mitnehmen konnten.

Im Folgenden stellte er die Bedeutung alter Bauernregeln und Lostage im Jahreskreis dar. Viele Lostage etnstanden durch Beobachtung und Einfühlung in die Naturzusammenhänge, die über Generationen hinweg ein reichhaltiger Erfahrungsschatz wurden.

Als Tipps für den eigenen Garten gab Thomas Janscheck Empfehlungen zur Rasen- und Blütenmischungen, die den Boden tiefer durchwurzeln und neben den verschiedenen Regenwurmarten zu einer besseren Lockerung des Bodens und Wasseraufnahme beitragen. Für Blütenstreifen bietet die Tübinger Mischung eine reichhaltige Bienenweide. Darüberhinaus stellte er einige alte, aber auch neue Beeren- und Wildobstsorten vor, die sich vorzüglich von den eigenen Garten eignen. Mit wenig finanziellem Aufwand ist anstatt einer Thujen-Hecke eine Obst- und Beerenhecke geschaffen, die reichen Ertrag abwirft.

Alles in allem ein wirklich spannender und interessanter Vortrag, wie die Mitglieder und Gasthörer einhellig feststellten. Gerne wird dem Imkerverein Thomas Janscheck zu einem weiteren Vortrag bei passender Gelegenheit einladen.

Das Manuskript zum Vortrag erhalten die Vereinsmitglieder mit dem nächsten Rundmail zur internen Verwendung. Die Liste der geeigneten Beerensorten und Wildobstsorten für eine „Marmeladenmeile“ steht als PDF zum Download zur Verfügung.

BSV Monika Reichel mit Bienenbeute

Monatsversammlung Februar

Am Freitag, den 17.02., fand die zweite Monatsversammlung des Imkervereins im Schützenhaus statt.

Thema des Abends war der zweite Teil des Videos der Gruppe Montagsimker zum Windeldiagnose, in welchem der Schweizer Imker Wolfhard S. Hüsken verschiedene Gemülle zeigt und was man als Imker daraus ableiten kann.

Wer das Video nicht gesehen hat, findet das Video bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=NrNx_8S-tFk

Die Macher des Videos würden sich sicher auch sehr freuen, wenn ihr dem Video einen Daumen nach oben über YouTube geben würdet.

Totenschau eines Volkes mit BSV Monika Reichel

Winterverluste treffen leider jeden Imker irgendwann einmal. Wichtig ist es aber, aus dem Tod eines Volkes zu lernen und die richtigen Schlüsse zu ziehen um zukünftige Fehler und damit Verluste zu vermeiden.

Zu diesem Zweck konnte unsere Bienensachverständige Monika Reichel ein kürzlich verendetes Volk zur Totenschau bereitstellen. Wie Detektive nahmen die Anwesenden unter Anleitung von Monika unter die Lupe, um nach Auffälligkeiten zu suchen.

Als erstes wurde die Beute von außen begutachtet, ob Kotspuren am Einflugloch zu finden sind, auf welche Größe das Einflugloch einstellt war und ob Varroaschieber o.ä. einschoben war. Dieses Volk zeigte hier keine Auffälligkeiten.

Ansicht von oben auf eine geöffnete Zarge

Dann wurde die Beute geöffnet und erstmal per Riechprobe nach Anzeichen von Fäulnis oder anderen Krankheitszeichen gesucht. Anschließend wurde Rähmchen für Rähmchen betrachtet, wie z.B. die Futterlage ist, ob tote Bienen in den Waben steckten und wie weit das Volk über die Rähmchen verteilt war.

Zur Kontrolle auf Varroabefall und Faulbrut werden verdeckelte Brutwaben am besten mit einer feinen Pinzette geöffnet und der Inhalt herausgezogen. Die sog. „Streichholzprobe“ auf Faulbrut ist nicht zielführend, weil durch das Streichholz der Zellinhalt in jedem Fall zermatscht wird.

Zum Schluss wurde ein Rähmchen auf ein großes Blatt Papier ausgeschlagen und geschaut, ob Honig austritt und die sonstigen abgefallenen Bestandteile begutachtet.

In der abschließenden Bewertung zeigte sich, dass der betroffene Imkerkollege einige Fehler beim Einwintern gemacht hatte und das Volk durch eine zusätzlich hohe Varroabelastung den Winter nicht überlebt hat.

Vorstandschaft und Josef Zintl

Glückwünsche zum 85. Geburtstag

Unser dienstältestes Mitglied Josef Zintl durfte am vergangenen Samstag seinen 85. Geburtstag feiern. Die Vorstandschaft des Imkervereins gratulierte im Namen aller Mitglieder dem gebürtigen Leuchtenberger herzlich. Als Geschenk gab es natürlich ein paar Gläser Honig, da Josef Zintl nach über 68 Jahren die Imkerei aus Altersgründen ruhen lässt.

Monatsversammlung Januar

Am Freitag, den 20.01., fand die erste Monatsversammlung des Imkervereins im Schützenhaus statt.

Thema des Abends war Windeldiagnose oder besser Gemülldiagnose. Unsere BSV Monika Reichel hat dazu ein Video der Gruppe Montagsimker gezeigt, in welchem der Schweizer Imker Wolfhard S. Hüsken verschiedene Gemülle zeigt und was man als Imker daraus ableiten kann.

In dieser Monatsversammlung haben wir nur die erste Hälfte (Teil A: Gemüll – Bestandteile) des knapp zweistündigen Videos angeschaut. Der zweite Teil (Teil B: Gemüll – Diagnosen) schauen wir im Februar bei der nächsten Monatsversammlung am 17.02.2023.

Wer den ersten Teil noch nicht gesehen hat, findet das Video bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=NrNx_8S-tFk

Die Macher des Videos würden sich sicher auch sehr freuen, wenn ihr dem Video einen Daumen nach oben über YouTube geben würdet.